ARI 458: Kleiner Elektrotransporter mit großer Zuladung im Test bei 163 Grad

8. August 2023

ARI 458: Kleiner Elektrotransporter mit großer Zuladung im Test bei 163 Grad


Oliver Krüger von 163 Grad hat den ARI 458 – den aktuell kleinsten E-Transporter mit Straßenzulassung getestet und war von dem vielseitigen und sympathischen Fahrzeug ziemlich angetan.


Kein Wunder, denn der kleine Kerl von ARI Motors hat einiges zu bieten!


1) Chinesisches Chassis, europäischer Standard, individuelle Konfiguration


Getestet wurde der ARI 458 in der Basis-Kofferversion. Dessen Chassis stammt ebenso wie die Grundgestelle aller weiteren ARI-Elektrofahrzeuge von einem chinesischen Hersteller. Modifiziert und an europäische Standards angepasst werden diese dann in den ARI-Manufakturen in Ricany und Borna. Dort werden auch die verschiedenen Aufbauten (Koffer, Pritsche, Kipper etc.) aufgesetzt und individuelle Konfigurationen verwirklicht.


Der getestete ARI 458 mit Kofferaufbau ist damit eines von insgesamt 42 vielseitigen Nutzfahrzeug-Modellen des in Sachsen ansässigen Unternehmens.


2) Niedriges Leergewicht und hohe Zuladung


Ganz ameisentypisch (ARI = Japanisch für „Ameise“) kann der kleine E-Transporter trotz geringem Eigengewicht von nur 650 kg eine Menge schultern. Konkret: Bis zu 450 kg Zuladung! „Ein irres Verhältnis“ von Leergewicht und Nutzlast, wie Oliver Krüger findet. Eine Euro-Palette kann man auf jeden Fall „richtig fröhlich und clean einladen“.


Das Tolle daran ist, dass bei ARI Motors Koffer nicht gleich Koffer ist. Nein, es gibt sie in verschiedenen Größen (Basis, L und XL), Farben und Formen. Ob mit Thermoaufsatz, Solardach oder Kühlzelle – bei ARI ist (fast) alles möglich.


So gesehen ist der für den Test ausgewählte ARI 458 mit kleinem Koffer eher der Normalo unter den ARIs, was nicht heißt, dass er nicht zu beeindrucken weiß.


3) Knuffiges Aussehen und flottes Tempo


Denn erstens sieht er mit seinem Kühlergrill im Kindchen-Schema „richtig knuffig aus“, sogar so knuffig, „dass man ihn am Abend mit hochnehmen will, damit er nicht friert“, wie Krüger witzelt. Und zweitens ist er mit bis zu 78 km/h richtig flott unterwegs. Und zwar flotter als viele am Straßenrand denken! Da hat offenbar schon mancher „dicke Backen“ gemacht, als er den ARI hat vorbei sausen sehen😉


Ja, sogar ein Stück Stadt-Autobahn macht er locker mit, wenngleich dem Tester beim Auffahren und Beschleunigen „fast die Straße ausgeht“. Naja, aber dafür ist er dann sogar über den Tacho gegangen und hat über 80 km/h geschafft. Geht also, wenn es denn sein muss.


4) Verschiedene Reichweiten-Optionen und komfortable Ausstattung


Standardmäßig kommt der ARI 458 mit einem wartungsarmen Blei-Gel-Akku daher, um den man sich laut Krüger so gut wie gar nicht kümmern muss. Damit schafft der Mini-Transporter bis zu 120 Kilometer. Wem das zu wenig ist, der kann sich auch einen LiFePO-Akku einbauen lassen und die Reichweite so auf bis zu 200 km steigern.


Im Innenraum des ARI 458 sitzt man, so Krüger, Schulter an Schulter mit seinem Beifahrer. Man sollte sich also schon ein bisschen sympathisch sein, wenn man gemeinsam in den kleinsten E-Transporter Deutschlands steigt.


Zudem ist es dort nicht nur ein bisschen enger als gewohnt, sondern auch recht warm, was an den großzügigen Verglasungen liegt, die eben ordentlich Sonne reinlassen. Fast wie ein „Goldfisch im Glas“ fühle man sich da, findet Krüger. Wem das nicht so behagt, der kann eine optionale Klimaanlage dazu buchen oder aber einfach das „Fenster im Fenster“ herunterlassen. Und zwar elektrisch! Dann zieht es gleich schön durch und ist nicht mehr ganz so kuschelig.


Noch besser fände der Tester allerdings, wenn man die Türen mitsamt Fenstern gleich ganz aushängen könnte. Da wäre mehr Platz und das Ein- und Aussteigen ginge noch schneller. Leider ist das allerdings nicht möglich. Bisher jedenfalls.


5) Nette Features und puristische Elemente


Damit das Goldfischgefühl nicht gar so arg wird, gibt es im ARI 458 ein paar Annehmlichkeiten, die für Zerstreuung sorgen und das Fahren erleichtern. So zum Beispiel „ein relativ großes Radio“ mit Bluetooth-Funktion und Rückfahrkamera! Letztere gleicht den fehlenden Rückspiegel aus. Ein Komfort, den der Tester bei einem Leichtfahrzeug so nicht erwartet hätte.


Komfortabel handhaben lässt sich auch das Bedienelement, in dessen Mitte der Drehregler für die verschiedenen Fahr-Modi seinen Platz hat. Elektrische Fensterheber, Warnblinkanlage, Nebelleuchte und Außenspiegel – alles lässt sich per Tastendruck steuern. Und für alle Freunde puristischen Designs hat er auch etwas in petto: nämlich eine Stockbremse wie in alten Zeiten.


Ja, Airbag, ABS und Rekuperation kann er nicht bieten, der ARI 458. Aber, wie Krüger zu Recht anmerkt, braucht man das?


In den meisten Fällen wahrscheinlich eher nicht. Denn schließlich ist der ARI 458 Koffer vor allem für Praktiker gedacht. Also zum Beispiel für Lieferanten, Handwerker oder Dienstleister, die einfach fix von A nach B kommen wollen. Mit einer Menge Fahrspaß und ordentlich Gepäck. Aber ohne viel Chichi und CO2. Und darin ist er Profi – der Kleine mit dem großen Koffer!


Jetzt den Video-Testbericht zum ARI 458 anschauen!