Lange Stipp-Visite bei einem Kurzen: Autonotizen testen ARI 902 auf Alltagstauglichkeit

7. August 2023

Lange Stipp-Visite bei einem Kurzen: Autonotizen testen ARI 902 auf Alltagstauglichkeit


Bernd Conrad von Autonotizen hat sich Zeit genommen, um den L7e-Miniflitzer chinesischen Ursprungs und sächsischer Prägung einem ausgiebigen Alltagscheck zu unterziehen.


Entstanden ist dabei ein doch recht langes Video über den „Kurzen“ von ARI Motors. Der sei als Nutzfahrzeug konzipiert und richte sich vor allem an private und gewerbliche Pragmatiker. Also zum Beispiel Pflegedienste, Pizza-Lieferanten und genügsame Rentner.


Wendiger Wusel mit großem Platzangebot


Diesen biete der nur 2,95 m lange Kleinstwagen 2 Sitze, 90 km/h Höchstgeschwindigkeit und einen sehr geräumigen Kofferraum, in dem z.B. Pflegetaschen, Pizzen und Einkäufe verstaut werden können.


Aufgrund seiner kompakten Maße könne er gefühlt „auf der Stelle drehen“, mühelos durch enge Gassen wuseln und in kleine Parklücken navigieren.


Erwachsenes Design statt süßer Kulleraugen


Von der Optik her erinnere der ARI 902 dank schmaler LED-Streifen in der Kühlermaske mit darunter gelegenen Halogenscheinwerfern an das aktuelle Design von Hyundai und Citroen. Auch in der Heckansicht mache er im Gegensatz zum kulleräugigen Microlino „nicht auf süß“, sondern wirke wie ein „erwachsener Kleinwagen“.


Modernes Cockpit mit Beinfreiheit und adrettem Farbkonzept


Ähnlich erwachsen geht es auch im Cockpit des ARI 902 zu, das sich „in dynamischem Rot-Schwarz“ präsentiert und dem 1,92 m großen Tester ausreichend Kopf- und Beinfreiheit gewährt. Zwar drücke die „Gurtpeitsche“ etwas an der Hüfte und der Sitz sei wegen seiner Körpergröße etwas zu schmal für ihn. Aber für kleinere Pflegedienstmitarbeiter und Lieferanten sei das sicher kein Thema.


Außerdem gebe es neben Armablagen in den Seitentüren auch eine freischwebende Mittelkonsole mit „einer ganz schnieken und modernen Handyhalterung“ und Drehschalter. Hinter dem kunststoffbezogenen Lenkrad mit 12-Uhr-Markierung, das gut zum sportlichen Stil des Innenraums passe, sei ein Digitaldisplay angebracht, von dem sich die aktuelle Geschwindigkeit, der Ladezustand und die Reichweite während der Fahrt gut ablesen ließen.


Außerdem gehöre ein einfaches Infotainment-Display zur Ausstattung, über das per Bluetooth oder Radio für etwas Unterhaltung während der Fahrt gesorgt werden kann.


Gut gefedert durch die Stadt und übers Land


Bei der anschließenden Proberunde beeindruckt der ARI 902, bei dem vor Fahrtbeginn eine klassische Fußfeststellbremse gelöst werden muss, mit angenehmem Federungskomfort; ruhigem, entspanntem Fahrverhalten und guter Aus- und Umsicht. In der Stadt sei er sehr wendig und leicht zu parken, aber auch auf der Landstraße halte er sich gut.


Da gehe es zu zweit zwar etwas gemächlicher zu, die Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h werde aber problemlos erreicht und sogar übertroffen. Deshalb sei der ARI 902 zwar „kein Racer“, typische Pendlerstrecken und die tägliche Fahrt ins Büro könnten aber mit diesem Leichtfahrzeug gut bewältigt werden.


Günstiges Alltagsfahrzeug für Praktiker ohne Retro-Ansprüche


Ab 13.990 Euro netto sei das L7e-Leichtfahrzeug in der Pure-Version mit 9,5-kW-Akku und 110 km Reichweite für Gewerbekunden erhältlich, Privatkunden zahlen für die Pure-Version 17.112 Euro.


Damit könne er eine preisgünstige Alternative zum Microlino darstellen, zumindest für pragmatisch orientierte Kunden, die nach einem möglichst kleinen und praktischen Fahrzeug suchen, mit dem sie ihren Alltag im urbanen Raum meistern können.


Ein paar kleine Verarbeitungsschwächen gebe es beim getesteten Prototypen zwar noch. Diese würden aber sicher bei der Serienproduktion noch behoben und zudem sorge der kleine Wendekreis immer wieder für gute Laune.


Fazit: Der ARI 902 ist ein Stromer für Praktiker, denen ein günstiger Preis und ein alltagstaugliches Fahrkonzept wichtiger sind als Retro-Charme und Rennwagenqualitäten.


Hier geht´s zum ARI 902 Video-Testbericht von AUTONOTIZEN!